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4. DISPLAYS, I2C PROTOKOLL

 

Alle Programme können von hier heruntergeladen werden.


 

Einführung

 

Digitalanzeigen werden bei den Mikroprozessoren oft dazu verwendet, Systeminformationen auszugeben. Sie können aus einfachen LEDs bestehen, die kontinuierlich/blinkend/gedimmt ein- und ausgeschaltet werden. LED-Arrays können in Zeilen oder zweidimensional, zum Beispiel als 7-Segment-Anzeige angeordnet sein. Erhältlich sind auch text- und grafikfähige Displays in verschiedenen Grössen. Mit Ausnahme der einfachsten LED-Anzeigen, ist der Umgang mit Displays nicht trivial und setzt oft die Verwendung von speziellen Software-Bibliotheken, sogenannten Display-Treiber, voraus.

Es wird empfohlen, in jedem Mikrocontrollerprojekt einfache Anzeigen zur Statusangabe vorzusehen. Bereits die grün blinkende LED des Raspberry Pi liefert wertvolle Informationen. Die hier zuerst gezeigten 7-Segmentanzeigen stellen einen guter Kompromiss zwischen Einfachheit und Vielseitigkeit dar. Kompliziertere alphanumerische/grafische Displays werden später behandelt.

Eine 7-Segmentanzeige besteht aus 7 LEDs (+eventuell einem Dezimalpunkt). Eine 4-stellige Anzeige, die aus 4 Displays besteht, benötigt 28 digitale Outputports, was die Möglichkeiten des GPIO übersteigt (und wenig sinnvoll ist). Es gibt verschiedene Möglichkeiten, die Anschlüsse zu reduzieren.

Time Multiplexing:
Mit einem Rundlauf-Verfahren (Round Robin) wird ein Display nach dem anderen in einem kurzen Zeitschlitz aktiviert. Damit erhalten die einzelnen Displays in einem kurzen Zeitraum die benötigten Ressourcen.

  Falls jedes Display wiederholt mindestens 25 mal pro Sekunde aktiviert wird, sieht ein menschliches Auge eine kontinuierliche Anzeige aller 4 Displays.

Codierung:
Die 7 Segmente und der Dezimalpunkt werden mit einer 8-bit Zahl bzw. 1 Byte (im Dezimalbereich 0...255) adressiert. Jedes Segment erhält einen binären Wert (Gewicht) 0, 1, 2, 4, 8, 16, 32, 64 und der Dezimalpunkt 128. Die Standardcodierung ist die Folgende:

  Beispiele:


 Zeichen  Code
 A  1 + 2 + 4 + 16 + 32 + 64 = 119
 b  4 + 8 + 16 + 32 + 64 = 124
 1.  2 + 4 + 128 = 134

Mit dieser Codierung benötigt man für die Darstellung der 4 Ziffern (einschliesslich 4 Dezimalpunkte) nur 4 Bytes. Mehr Informationen über die Zeichenzuordnung und welche ASCII Zeichen angezeigt werden können, finden Sie unter mapping sheet.

Serielle Datenkommunikation:
Um die 4-Bytes Information auf das Display zu übertragen, wird ein serielles Kommunikationsprotokoll verwendet. Für die meisten Mikroprozessorsysteme entweder I2C (Inter-Integrated Circuit, meistens ausgesprochen als "i-Quadrat-c") oder SPI (Serial Peripheral Interface). Beide Protokolle werden durch das GPIO des Raspberry Pi unterstützt.

Das I2C Protokoll benötigt nur 3 Leitungen: GND, SDA (Serial DAta), SCL (Serial CLock). Der Bus-Master (in der Regel der Mikroprozessor) sendet die serialisierten Bits über die SDA-Leitung, wobei SCL wird für die Synchronisation von Master und Slave verantwortlich ist. Jeder Slave wird durch seine I2C Adresse, die aus 7 Bits besteht (0x00 bis 0x7F), identifiziert. Nachdem Sie einen I2C-Device an das GPIO angeschlossen haben, können Sie seine Adresse in einem Linux-Terminal mit i2cdetect -y 1 (für alte Raspberry Pi Typ A i2cdetect -y 0) herausfinden.

hand1

Manchmal betrachtet man das 8-te, tiefstwertige Bit mit dem Wert 0 als ein Teil der Adresse und nennt diese dann eine 8-bit I2C-Adresse. Beispiel: 7 Bit Adresse: 0x38 = 0111000 -> 8-bit Adresse = 01110000 = 0x70. Sie müssen sich also immer informieren, ob die 7-bit oder 8-bit Adresse gemeint ist.

In Python wird am häufigsten die SMBus-Bibliothek verwendet, in der die Geräteadressen als 7-bit-Adressen definiert werden. Eine Zusammenfassung der wichtigsten Funktionen finden Sie hier.

Ein einfaches Erkennungsprogramm für I2C in Python sendet auf allen möglichen 128 Adressen ein read_byte() Kommando. Falls dabei eine Exception geworfen wird, so ist der Device nicht vorhanden.

Erkennungsprogramm für I2C Devices :[►]

# I2CDetect.py

import smbus

def getI2CDevices():
    bus = smbus.SMBus(1)
    addresses = [] 
    for address in range(128):
        try:
            bus.read_byte(address)
            addresses.append(address)
        except:
            pass
    return addresses

print "Found I2C devices at:"
devices = getI2CDevices()
for address in devices:
    print("0x" + format(address, "02X"))

Programmcode markieren (Ctrl+C kopieren, Ctrl+V einfügen)

 

 

Experiment 1: Verwendung des Didel PyTell-Displays

 

Bezugsquelle: PyTell Display (http://www.didel.com).

Mehrere Musterbeispiele und die PyTell-Treiberbibliothek können hier heruntergeladen werden.

PyTell ist ein Low-Power Miniatur 4-Ziffer-Display, das mit 3V (@20mA) bis 5.5V (@30mA) arbeitet. Der Device verwendet ein einfaches Kommunkationsprotokoll über I2C. Nach der Übertragung der Daten übernimmt der eingebaute PIC-Microcontroller die Darstellung auf dem Hex-Display. Dadurch wird der GPIO-Bus vollständig entlastet, nachem die Daten übermittelt wurden.

Ziel:
Das I2C Protokol kennenlernen und einige Texte/Zahlen anzeigen.

Schaltschema:

 

Das Display kann mit 4 Kabeln direkt am GPIO angeschlossen werden. (Die 5V-Verbindung gehört eigentlich nicht zum I2C Bus, sie wird zur Stromversorgung des Displays verwendet.)

Didel produziert auch ein interessantes Breakout-Board RaspEasy, auf das sich das Display aufstecken lässt.

 

 

Programm: zeigt "0123" an [►]

# Display1a.py
# Write 4 bytes (integers)

import smbus

i2c_address = 0x20
bus = smbus.SMBus(1)  # RPi revision 2 (0 for revision 1)
cmd = 1 # segment mode
data = [63, 6, 91, 79] # 0123
bus.write_block_data(i2c_address, cmd, data)
Programmcode markieren (Ctrl+C kopieren, Ctrl+V einfügen)

Bemerkungen:
Die I2C -Adresse des Displays ist 0x20. Wir verwenden hier nur den sogenannten Segmentmodus (cmd = 1). Dabei werden die Daten als eine Liste mit 4 ganzen Zahlen, die als 4 Bytes codiert sind, übertragen.

Programm: Zeigt zuerst "run", dann Zahlen von 0 bis 1000 und zuletzt "donE" an [►]

# Display1b.py

import smbus
import time

PATTERN = {' ': 0, '!': 134, '"': 34, '#': 0, '$': 0, '%': 0, 
'&': 0, '\'': 2, '(': 0, ')': 0, '*': 0, '+': 0, ',': 4, '-': 64, 
'.': 128, '/': 82, '0': 63, '1': 6, '2': 91, '3': 79, '4': 102,
'5': 109, '6': 125, '7': 7, '8': 127, '9': 111, ':': 0, ';': 0,
'<': 0, '=': 72,'>': 0, '?': 0,'@': 93, 'A': 119,'B': 124,'C': 57,
'D': 94, 'E': 121, 'F': 113, 'G': 61, 'H': 118, 'I': 48, 'J': 14,
'K': 112, 'L': 56, 'M': 85, 'N': 84, 'O': 63, 'P': 115, 'Q': 103,
'R': 80, 'S': 45, 'T': 120, 'U': 62, 'V': 54, 'W': 106, 'X': 73,
'Y': 110, 'Z': 27, '[': 57, '\\': 100, ']': 15, '^': 35, '_': 8,
'`': 32, 'a': 119, 'b': 124, 'c': 88, 'd': 94, 'e': 121, 'f': 113,
'g': 61, 'h': 116, 'i': 16, 'j': 12, 'k': 112, 'l': 48, 'm': 85,
'n': 84, 'o': 92, 'p': 115, 'q': 103, 'r': 80, 's': 45, 't': 120,
'u': 28, 'v': 54, 'w': 106, 'x': 73, 'y': 110, 'z': 27, '{': 0,
'|': 48, '}': 0, '~': 65}


def toSegment(text):
   data = []
   for c in text:
       data.append(PATTERN[c])
   return data

i2c_address = 0x20
bus = smbus.SMBus(1)  # RPi revision 2 (0 for revision 1)
cmd = 1 # segment mode
text = "run "
data = toSegment(text)
bus.write_block_data(i2c_address, cmd, data)
time.sleep(3)
for i in range(1001):
    text = "%4d" %i # right adjusted
    data = toSegment(text)
    bus.write_block_data(i2c_address, cmd, data)
    time.sleep(0.01)
time.sleep(3)
text = "donE"
data = toSegment(text)
bus.write_block_data(i2c_address, cmd, data)
Programmcode markieren (Ctrl+C kopieren, Ctrl+V einfügen)

Bemerkungen:
Es ist eine schöne Programmieraufgabe, einen Display-Treiber zu schreiben, der auch das Scrollen von Texten, Lauftexte und blinkende Texte unterstützt. Laden Sie das Modul pytell.py (und einige nützliche Musterbeispiele) von hier herunter und kopieren Sie pytell.py in das Verzeichnis, indem sich Ihr Programm befindet. Dann können einige schöne Display-Funktionen ausprobieren.

Programm: Zeigt den scrollenden und blinkenden Text [►]

# Display1c.py

from pytell import PyTell
import time

pt = PyTell()
pt.showText("run")
time.sleep(3)

text = "HELLO Python"
pt.showTicker(text, count = 2, speed = 4, blocking = True)

text = "8ye"
pt.showBlinker(text, dp = [0, 0, 0, 1], count = 4, speed = 2, blocking = True)
Programmcode markieren (Ctrl+C kopieren, Ctrl+V einfügen)

Bemerkungen:
Die Python-Dokumentation für das pytell-Modul finden Sie hier.

 

 

Experiment 2: Verwendung des 4tronix Pi2Go Displays

 

Bezugsquelle: IP Display Dongle/7-Segment Display (http://www.4tronix.co.uk/store)

Diese 4-stellige 7-Segmentanzeige wird in erster Linie dazu verwendet, die IP-Adresse anzuzeigen, wenn ein Pi2Go-Roboter mit einem WLAN-Hotspot verbunden ist. Sie kann aber auch ohne einen Pi2Go-Roboter als allgemeine Anzeige eingesetzt werden. Wie beim PyTell-Display, wird das I2C-Protokoll für den Datentransfer verwendet. Der eingebaute MCP23017 16-bit I/O Expander-Chip stellt die notwendige Anzahl von digitalen Ausgangsleitungen zur Verfügung, um eine einzelne Ziffer anzuzeigen. Es ist dann Aufgabe des Programms, mit Multiplexing alle 4 Ziffern anzuzeigen.

Ziel:
Eine Ziffer mit Hilfe vom I2C-Protokoll anzeigen.

Schaltschema:

 

Das Display kann mit 4 Kabeln direkt oder über einen speziellen Adapter am GPIO angeschlossen werden. Der Adapter (break-out board) ist bei 4tronix erhältlich.

Wie viele andere I2C-Devices verwendet der MCP23017 einen Control-Register, mit welchen der Betriebsmodus ausgewählt wird. Es ist immer wieder eine besondere Anstrengung nötig um herauszufinden, welche Bitwerte in das Control-Register geschrieben werden müssen. Ohne auf Einzelheiten einzugegehen, zeigen wir im folgenden Programm wie das Display unter der Verwendung der SMBus-Bibliothek verwendet wird.

Programm: Zeigt ein Zeichen nach dem anderen an [►]

# Display2a.py

from smbus import SMBus
import time

def setup():
    bus.write_byte_data(i2c_address, 0x00, 0x00) 
        # Set all of bank 0 to outputs
    bus.write_byte_data(i2c_address, 0x01, 0x00) 
        # Set all of bank 1 to outputs

def setValue(val, digit):
    '''
    @param digit: 0: leftmost digit
    @param val: 0..255: segment value
    '''
    n = (1 << (3 - digit)) ^ 255
    bus.write_byte_data(i2c_address, 0x13, n)
    bus.write_byte_data(i2c_address, 0x12, val)

i2c_address = 0x20

bus = SMBus(1) # For revision 2 Raspberry Pi
setup()
word = [118, 119, 56, 63]  # HALO
for i in range(4):
    setValue(word[i], i)
    time.sleep(2)
Programmcode kopieren (Ctrl+C kopieren, Ctrl+V einfügen)

Bemerkungen:
Es ist eine gute Idee, das Programm mit Hilfe von Funktionen zu strukturieren. Wenn das Programm beendet wird, bleibt die letzte Anzeige erhalten. Für das Multiplexing muss man ein Display nach dem anderen in einer schneller Abfolge anzeigen und löschen.

setup()
word = [118, 119, 56, 63]  # HALO
while True:
    for i in range(4):
        setValue(word[i], i)
        time.sleep(0.002)
        setValue(0, i)
        time.sleep(0.002)

Der Prozessor wird durch das Multiplexing relativ stark belastet. (Daher ist die Verwendung eines On-Board Mikrocontrollers wie bei PyTell-Display besser.) Es ist wiederum eine schöne Programmieraufgabe, einen Display-Treiber zu schreiben, der den Code für das Multiplexing kapselt, sowie Scrollen und Blinken unterstützt.

Laden Sie das Modul Disp4tronix.py (und einige nützliche Musterbeispiele) von hier herunter und kopieren Sie es in das Verzeichnis, in dem sich Ihr Programm befindet. Dann können Sie die diversen Display-Funktionen ausprobieren.

Programm: Zeigt den scrollenden und blinkenden Text [►]

# Display2c.py

from Disp4tronix import Disp4tronix
import time

dp = Disp4tronix()
dp.showText("run")
time.sleep(3)

text = "HELLO Python"
dp.showTicker(text, count = 2, speed = 4, blocking = True)

text = "8ye"
dp.showBlinker(text, dp = [0, 0, 0, 1], count = 4, speed = 2, blocking = True)
Programmcode markieren (Ctrl+C kopieren, Ctrl+V einfügen)

Bemerkungen:
Die Python-Dokumentation zum Disp4tronix-Modul finden Sie hier. Wenn Sie sich über die die Zeichenzuordnung orientieren wollen und wissen möchten, welche ASCII-Zeichen anzeigbar sind, so laden Sie mapping sheet herunter.

 

 

Experiment 3: Ein 7-Segment Display im Eigenbau

 

Bezugsquelle: ELV (http://www.elv.de), 7-Segment-Anzeige, Bestellnummer 105697

Eine Digitalanzeige kann auch unter der Verwendung eines SAA1064 Display-Treibers gemäss dem unten stehenden Schema (aus dem Internet) selbst aufgebaut werden. Leider wird der SAA1064 im DIL- und SMD-Package nicht mehr hergestellt. Sie finden aber verschiedene Anbieter auf Ebay oder können einen vollständigen Bausatz mit einem 4 Tasten-Panel, einem I2C mit einem Temperatur-Module und verschiedene Frontplatten bei ELV kaufen.

 
Das ELV-Panel (kann leicht in drei Stücke geschnitten werden)  
Ein schön aussehendes Frontpanel

Ziel:
Ein 7-Segment-Display mit einer I2C-Schnittstelle selbst bauen.

Schaltschema:
Im Internet findet man viele Schemas, die eine typische Verkabelung zeigen.

Die Adressenauswahl erfolgt durch einen Spannungsteiler, der die Spannung am ADR-Eingang gemäss folgender Tabelle erzeugt:

ADR Spannung Adresse (7-bit)
GND 0x38
3/8 VCC 0x39
3/8 VCC 0x3A
VCC 0x3B

Falls ADR auf GND gesetzt ist, so ist also die 7-bit Adresse 0x38 ausgewählt. Die beiden zusätzlichen Transistoren können irgendein NPN-Standardtyp sein (z.B. BC547, 2N2222, usw).

Das Display wird mit der 5V-Versorgung des Raspberry Pi (GPIO Pin # 2) betrieben. SDA und SCL sind direkt mit GPIO Pin #3 bzw. Pin #5 verbunden. Obschon das Display mit 5 V versorgt wird, sind keine Pegelwandler oder Pullup-Widerstände notwendig.

Das ELV-Panel, das aus einer 4-stelligen Digitalanzeige und vier Buttons besteht, eignet sich vom Konzept her gut für Projekte für Home-Automation mit dem Raspberry Pi als Steuereinheit.

Unter alleiniger Verwendung der SMBus-Bibliothek ist die Display-Programmierung etwas trickreich. Das erforderliche Know-how können Sie aus aber dem folgenden Beispiel entnehmen.

Programm: "0123" anzeigen [►]

# Display3a.py

import smbus
import time

i2c_address = 0x38
bus = smbus.SMBus(1)  # RPi revision 2 (0 for revision 1)

def setup():
    instruction_byte = 0x00
    control_byte = 0b00010111 
    # b0 = 1: dynamic mode (autoincrement digits)  
    # b1 = 1: digit 1/3 not blanked, b2 = 1: digit 2/4 not blanked
    # b4 = 1: 3 mA segment current 
    # write to control register
    bus.write_byte_data(i2c_address, instruction_byte, control_byte)

def clear():
    bus.write_i2c_block_data(i2c_address, 1, [0, 0, 0, 0])
   
setup()
data = [63, 6, 91, 79] # 0123
# write starting from digit 1
bus.write_i2c_block_data(i2c_address, 1, data)
time.sleep(5)
clear()
Programmcode markieren (Ctrl+C kopieren, Ctrl+V einfügen)

Bemerkungen:
Der SAA1064 Display-Treiber verfügt über eine einzige I2C- Adresse und verwendet das instruction_byte, um das Control- oder Daten-Register auszuwählen. Für weitere Informationen konsultieren Sie das Datenblatt.

Programm: Zeigt "run", dann nacheinander Zahlen von 1 bis 1000 und "donE" [►]

# Display3b.py

import smbus
import time

PATTERN = {' ': 0, '!': 134, '"': 34, '#': 0, '$': 0, '%': 0, '&': 0,
'\'': 2, '(': 0, ')': 0, '*': 0, '+': 0, ',': 4, '-': 64, '.': 128,
'/': 82, '0': 63, '1': 6, '2': 91, '3': 79,'4': 102, '5': 109, '6': 125,
'7': 7, '8': 127, '9': 111, ':': 0, ';': 0, '<': 0, '=': 72, '>': 0,
'?': 0, '@': 93, 'A': 119, 'B': 124, 'C': 57, 'D': 94, 'E': 121,'F': 113,
'G': 61, 'H': 118, 'I': 48, 'J': 14, 'K': 112, 'L': 56, 'M': 85, 'N': 84,
'O': 63, 'P': 115, 'Q': 103, 'R': 80, 'S': 45, 'T': 120, 'U': 62, 'V': 54,
'W': 106, 'X': 73, 'Y': 110, 'Z': 27, '[': 57, '\\': 100, ']': 15,
'^': 35, '_': 8, '`': 32, 'a': 119, 'b': 124, 'c': 88, 'd': 94, 'e': 121,
'f': 113, 'g': 61, 'h': 116, 'i': 16, 'j': 12, 'k': 112, 'l': 48, 'm': 85,
'n': 84, 'o': 92, 'p': 115, 'q': 103, 'r': 80, 's': 45, 't': 120, 'u': 28,
'v': 54, 'w': 106, 'x': 73, 'y': 110, 'z': 27, '{': 0, '|': 48, '}': 0,
'~': 65}

i2c_address = 0x38
bus = smbus.SMBus(1)

def setup():
    instruction_byte = 0x00
    control_byte = 0b00010111 
    # b0 = 1: dynamic mode (autoincrement digits)  
    # b1 = 1: digit 1/3 not blanked, b2 = 1: digit 2/4 not blanked
    # b4 = 1: 3 mA segment current 
    # write to control register
    bus.write_byte_data(i2c_address, instruction_byte, control_byte)

def toSegment(text):
   data = []
   for c in text:
       data.append(PATTERN[c])
   return data

setup()
text = "run "
data = toSegment(text)
bus.write_i2c_block_data(i2c_address, 1, data)
time.sleep(3)
for i in range(1001):
    text = "%4d" %i # right adjusted
    data = toSegment(text)
    bus.write_i2c_block_data(i2c_address, 1, data)
    time.sleep(0.01)
time.sleep(3)
text = "donE"
data = toSegment(text)
bus.write_i2c_block_data(i2c_address, 1, data)
Programmcode markieren (Ctrl+C kopieren, Ctrl+V einfügen)

Bemerkungen:
Display-Programmierung macht besonderen Spass, wenn Sie unserer Treiber-Modul py7seg.py verwenden. Laden Sie das Modul (und einige nützliche Demo-Beispiele) von hier herunter und kopieren Sie es in das Verzeichnis, in dem sich Ihr Programm befindet. Sie können dann einige Display-Funktionen selbst ausprobieren. Die Python-Dokumentation zum py7seg-Modul finden Sie hier.

Programm: Zeigt scrollenden und blinkenden Text [►]

# Display3c.py

from py7seg import Py7Seg
import time

ps = Py7Seg()
ps.setBrightness(7)
ps.showText("run")
time.sleep(3)

text = "HELLO Python"
ps.showTicker(text, count = 2, speed = 4, blocking = True)

text = "8ye"
ps.showBlinker(text, dp = [0, 0, 0, 1], count = 4, speed = 2, blocking = True)
Programmcode markieren (Ctrl+C kopieren, Ctrl+V einfügen)

 

 

Experiment 4: Verwendung alphanumerischer Displays

 
Bezugsquellen:

Monochrom 1.3" 128x64 OLED graphic display (Adafruit)

  Linker Kit OLED-Display (ELV und andere)
  SSD1306/OLED 128x64 (Ebay)

Im Vergleich zu einer einfachen 4-stelligen Digitalanzeige eröffnet ein alphanumerisches oder sogar grafikfähiges Display eine neue Dimension für Benutzerinteraktionen. Wegen ihrem hohen Kontrastverhältnis und dem geringen Stromverbrauch werden immer häufiger OLED-Displays eingesetzt.

display6
Auf der Basis des SSD1306 Controllers mit I2C- oder SPI-Interface stehen günstige Displays zur Verfügung. Bei I2C benötigt man nur 4 Kabel, um das Display mit dem Raspberry Pi zu verbinden. Der SSD1306 Controller unterstützt schwarz-weisse OLED-Displays mit einer Auflösung von 128x64 und 128x32 pixel. Da jedes Pixel einzeln adressierbar ist, kann Text oder Grafik angezeigt werden. Unterstützt werden alle TTF-Schriftarten.

Wie zu erwarten, ist die Kommunikation mit dem SSD1306-Controller ziemlich aufwendig. Glücklicherweise schrieb Tony DiCola von Adafruit einen Python-Treiber für die registerbezogenen Aufrufe. Da er für den Display-Reset, der meist nicht benützt wird, einen zusätzlichen GPIO-Port verwendet, haben wir den Treiber leicht modifiziert und stellen ihn als SSD1306.py zur Verfügung. Ausserdem haben wir eine dünne Software-Schicht OLED1306.py darüber gelegt, um die Verwendung des Displays zu vereinfachen. Beide Module (und einige Textfonts, Beispielprogramme und Bilder) können Sie von hier herunterladen.

Programm: Zeigt eine Zeile [►]

# Display4a.py

import RPi.GPIO as GPIO

from OLED1306 import OLED1306

disp = OLED1306()
disp.setText("Hello Python")
Programmcode markieren (Ctrl+C kopieren, Ctrl+V einfügen)

Um eine Grafik anzuzeigen, sollte die Bilddatei ein PPM-Format mit der Grösse 128x64 (B/W) haben. Sie können PPM-Bilder beispielsweise mit Photoshop bearbeiten. Verwenden und bearbeiten Sie eines der Beispielbilder, um das spezielle Bildformat kennenzulernen.

Programm: Zeigt das Bild /home/pi/Pictures/einstein.ppm kombiniert mit Text [►]

# Display4b.py

from OLED1306 import OLED1306

disp = OLED1306("/home/pi/Pictures/einstein.ppm")
disp.setText("God\ndoes not\nplay dice!", 0, 15, 60) 
# Parameters: text, line number, font size, indent (pixels)
Programmcode markieren (Ctrl+C kopieren, Ctrl+V einfügen)

Das OLED1306-Modul unterstützt auch konsolenartiges Scrollen.

Programm: Zeigt automatisches Zeilen-Scrollen[►]

# Display4c.py

from OLED1306 import OLED1306
import time

disp = OLED1306()
nb = 1
while True:
    disp.println("Line #" + str(nb))
    nb += 1
    time.sleep(0.5)
Programmcode markieren (Ctrl+C kopieren, Ctrl+V einfügen)

Mehr Informationen zur Klasse OLED1306 finden Sie in der Python Doc. Beachten Sie, dass die OpenSans Font Familie, die unter /home/pi/Fonts gespeichert werden muss, als Standardschriftart verwendet wird.

 

 

Experiment 5: Verwendung des TM1637 4-Digit Displays

 
Bezugsquellen:

Grove 4-Digit Display (Seed)

  Search for TM1637 (Ebay)

Die Anzeigeeinheit verwendet den Treiberbaustein TM1637 und eine 4-stellige Siebensegmentanzeige mit einem Doppelpunkt  in der Mitte. Zur Ansteuerung sind neben der Stromversorgung mit 5V und GND  lediglich 2 Leitungen mit den Bezeichnungen Clock (CLK) und Data (DIO) nötig.
display7

Es wird ein spezielles Protokoll verwendet (ähnlich, aber nicht gleich wie I2C). Es gibt viele Bezugsquellen (Arduino/Raspberry Pi-Lieferanten, Grove, eBay, der Preis schwankt zwischen $1 und $10).

Der TM1637 ist ein 5V-Device und sollte darum vom 5V-Port des GPIO gespiesen werden. Die Leitungen CLK und DIO werden an irgend zwei GPIO-Pins angeschlossen (defaults: CLK GPIO #38, DIO GPIO #40). Wegen des propritären Protokolls wurde ein kleines Python-Modul TM1637.py geschrieben, das zusammen mit einigen Testprogrammen von hier heruntergeladen werden kann. (Es befindet sich auch im Python-Pfad der RaspiBrick Firmware.) Der Display wird als Klasse FourDigit abstrahiert, die ähnliche Methoden und das gleiche Mapping der ASCII-Zeichen wie die oben beschriebenen Devices hat.

Mehr Informationen zur Klasse FourDigit finden Sie in der Python Doc.

Programm: Endloszähler 0..9999 [►]

from TM1637 import FourDigit
        
d = FourDigit()

while True:
    for n in range(10000):
        d.show(n)
Programmcode markieren (Ctrl+C kopieren, Ctrl+V einfügen)

Es ist sehr einfach, einen scrollenden Text anzuzeigen. Mit den Methoden toLeft() und toRight() hat man mehr Freiheiten als mit scroll(), die blockiert, bis der Text ganz angezeigt ist.

Programm: Lauftext (endlos) [►]

from TM1637 import FourDigit
        
d = FourDigit()
while True:
    d.scroll("HELLo PYthon")   
Programmcode markieren (Ctrl+C kopieren, Ctrl+V einfügen)

Als sinnvolle Anwendung wird auf dem Display die aktuelle Uhrzeit angezeigt, wobei der Doppelpunkt im Sekundentakt blinkt. Dazu wir die Realtime-Clock DS1307 verwendet, wie dies im Kapitel Timer beschrieben ist. Dort ist auch zu entnehmen, wie die Uhr gestellt wird.

Programm: Digitaluhr [►]

from RTC_DS1307 import RTC
from time import sleep
from TM1637 import FourDigit
        
d = FourDigit()
rtc = RTC()
showColon = True
while True:
    hr = rtc.getHours()
    min = rtc.getMinutes()
    d.show("%02d%02d" %(hr, min))
    d.setColon(showColon)
    showColon = not showColon
    sleep(0.5)
Programmcode markieren (Ctrl+C kopieren, Ctrl+V einfügen)

Damit die Vornullen bei einstelligen Stunden und Minuten erscheinen, wird mit dem Stringformat %02d auf den Display geschrieben.